Nach seinem Austritt aus der Linkspartei steht deren ehemaliger Vorsitzender Oskar Lafontaine vor neuen politischen Aufgaben. In einer knappen Erklarung hatte der fruhere Spitzenfunktionar der Partei vorgeworfen, Mitglieder, die fur den >>sozialen und friedenspolitischen Grundungskonsens<< stunden, aus der Partei drangen zu wollen – gemeint war er selbst. Vorangegangen waren Jahre der Entfremdung von der Parteilinie. Zuletzt hatte Lafontaine dem Landesverband im Saarland betrugerische Machenschaften vorgeworfen. Das Zerwurfnis war und ist begleitet von einem bestandigen Niedergang der Wahlerzustimmung fur die Linke.
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Es ist Lafontaines zweiter spektakularer Bruch mit einer Partei: 2005 hatte er die SPD, deren Vorsitzender er ebenfalls einmal gewesen war, im Streit uber die Sozialpolitik verlassen. Auch die SPD galt damals als zerstritten und hatte mit nachlassender Wahlergunst zu kampfen.
In den verbleibenden, bisher noch Lafontaine-freien Parteien wachst nun die Sorge, der rustige Saarlander konnte sein zersetzendes Werk bei ihnen fortsetzen. >>Wir wollen ihn nicht<<, heisst es in einer historisch beispiellosen gemeinsamen Erklarung von Grunen, Union, FDP und AfD. Tatsachlich ist ihre Angst unbegrundet, Lafontaine hat bereits eine neue Aufgabe. Uberraschenderweise steht er seit Neuestem ausgerechnet in den Diensten der Nato: In einem verplombten Zugwaggon ist Lafontaine unterwegs nach Moskau. Er soll das System Putin von innen zerstoren.