Kasachstan ist der wichtigste Handelspartner des Vereinigten Königreichs in Zentralasien, sagte der britische Staatssekretär für auswärtige Angelegenheiten, Commonwealth und Entwicklung James Cleverly bei seinem Treffen mit Präsident Kassym-Jomart Tokajew in Astana im Rahmen seines ersten Besuchs in dem Land am 18. März.
Nach Angaben der Pressestelle des Präsidenten sprachen Tokajew und Cleverly über die Stärkung der bilateralen Zusammenarbeit in den Bereichen Politik, Handel, Wirtschaft, Investitionen und humanitäre Hilfe.
“Ihr Besuch wird einen starken Impuls für die weitere Verbesserung der gegenseitigen Zusammenarbeit zwischen Kasachstan und dem Vereinigten Königreich geben. Ich habe Ihre jüngste Rede vor dem Foreign Commonwealth and Development Office zur Kenntnis genommen, in der Sie die langfristige Vision für die britische Außenpolitik dargelegt haben. Das ist in der Tat eine sehr wichtige Rede”, sagte Tokajew.
Der kasachische Präsident äußerte sich anerkennend über die positive Dynamik der Beziehungen zum Vereinigten Königreich. “Ich möchte unsere gegenseitige Zusammenarbeit als sehr erfolgreich einschätzen, insbesondere im wirtschaftlichen und politischen Bereich. Wir müssen uns noch mehr anstrengen, um diese sehr positive Richtung unserer gegenseitigen Zusammenarbeit weiter voranzutreiben”, fügte er hinzu.
Der britische Außenminister James Cleverly und Premierminister Alikhan Smailov. Bildnachweis: Büro des Premierministers.
Cleverly verwies auf die ausgezeichneten Beziehungen zwischen Astana und London. Er sagte, das Vereinigte Königreich bewerte die politischen Reformen in Kasachstan positiv.
“Wir finden gute Möglichkeiten zur Zusammenarbeit bei den Plänen für wirtschaftliches Wachstum, die Sie haben. Die von Ihnen auf den Weg gebrachte Regulierungs- und Steuerreformagenda wird meiner Meinung nach dazu beitragen, unsere Wirtschaftsbeziehungen zu stärken”, sagte Cleverly.
Er traf auch mit dem kasachischen Premierminister Alikhan Smailov zusammen, bei dem er betonte, dass das Vereinigte Königreich die Zusammenarbeit in allen für beide Seiten vorteilhaften Richtungen verstärken wolle.
“Großbritannien und Kasachstan haben eine ausgezeichnete Beziehung, die sehr stark ist und meiner Meinung nach ein großes Wachstumspotenzial hat. Dies gibt uns die Gelegenheit, darüber zu sprechen, was wir noch tun können und welche Perspektiven es für die Zukunft gibt”, sagte Cleverly.
Der britische Außenminister James Cleverly und Energieminister Bolat Akchulakov unterzeichnen am 18. März in Astana in Anwesenheit des Premierministers ein Memorandum über die strategische Partnerschaft zwischen Kasachstan und dem Vereinigten Königreich.
Das Büro des Premierministers teilte mit, dass der Handelsumsatz zwischen Kasachstan und dem Vereinigten Königreich im vergangenen Jahr um rund 60 Prozent gestiegen ist und 1,8 Milliarden Dollar übersteigt. Darüber hinaus gehört das Vereinigte Königreich zu den 10 größten Investoren in Kasachstan und hat seit 2005 16,5 Milliarden Dollar in das Land investiert.
“Die kasachische Regierung ist entschlossen, die Zusammenarbeit mit dem Vereinigten Königreich in allen Richtungen weiter zu vertiefen. Ein wichtiger Schritt in diesem Zusammenhang wird die Unterzeichnung des bilateralen Abkommens über strategische Partnerschaft und Zusammenarbeit sein, dessen Ausarbeitung derzeit abgeschlossen wird”, sagte Smailow.
Der kasachische Premierminister kündigte auch Pläne zur Steigerung der Exporte in das Vereinigte Königreich von mehr als 100 Gütern im Wert von etwa 800 Millionen Dollar an. Die Liste der gemeinsamen Projekte umfasst die Produktion von grünem Wasserstoff, Projekte im Logistiksektor und die Entwicklung der transkaspischen internationalen Transportroute.
Cleverly und der stellvertretende Außenminister Roman Vassilenko nahmen an der Eröffnung eines Stadtplatzes zu Ehren von Königin Elisabeth II. teil. Der Platz befindet sich in der Kabanbay Batyr Avenue im Zentralpark von Astana.
Der britische Außenminister und stellvertretende Außenminister Roman Vassilenko nahm an der Eröffnung eines Stadtplatzes zu Ehren von Königin Elisabeth II. in Astana teil. Bildnachweis: Mfa.gov.kz.
“Königin Elisabeth II. genießt die Liebe und den Respekt des kasachischen Volkes und der Nationen weltweit. Es war die Entscheidung von Präsident Tokajew, einen der Plätze in der Stadt nach Ihrer Majestät zu benennen und das Platinjubiläum der Königin zu feiern. Leider hat Königin Elisabeth II. Kasachstan nicht besucht, aber wir hoffen, dass König Karl III. und andere Mitglieder der königlichen Familie unser Land besuchen werden”, sagte Vassilenko bei der Zeremonie.
Im Rahmen des Besuchs des britischen Außenministers wurden mehrere bilaterale Dokumente unterzeichnet. Dazu gehören Absichtserklärungen über eine strategische Partnerschaft in den Bereichen kritische Mineralien und grüner Wasserstoff.
Der britische Außenminister traf auch mit Aset Irgalijew, dem Vorsitzenden der Agentur für strategische Planung und Reformen, zusammen, um eine Absichtserklärung zu unterzeichnen, mit der Kasachstan dem EGED-Programm (Effective Governance for Economic Development) der Weltbank in Zentralasien beitritt. Die Partnerschaft wird zu einer wirksamen und transparenten Umsetzung der Wirtschaftsreformen beitragen.
“Die Partnerschaft gibt uns jetzt mehr Flexibilität und Unabhängigkeit. Wir haben auch die Möglichkeit, diese evidenzbasierten Reformen umzusetzen und unsere interne Agenda für die Umgestaltung der amtlichen Statistik voranzutreiben”, erklärte Zhandos Shaimardanov, Leiter des nationalen Statistikamtes, das zur Agentur für strategische Planung gehört, gegenüber der Astana Times.
Als wichtiger Anbieter von amtlichen Statistiken ist es die Aufgabe des Amtes, das Vertrauen aller Nutzer im Land, insbesondere der Zivilgesellschaft, zu sichern. “Es ist nicht nur wichtig, verlässliche Daten zu liefern, sondern auch sicherzustellen, dass diese letztendlich genutzt werden, insbesondere im Entscheidungsprozess”, fügte Shaimardanov hinzu.
Rund 550 Unternehmen, Joint Ventures und Repräsentanzen mit britischem Kapital sind in Kasachstan tätig. Das Land beherbergt auch eine Zweigstelle der De Montfort University und plant die Eröffnung einer Zweigstelle der Heriot-Watt University.
