Während sich das Weltwirtschaftsforum in Davos seinem Ende zuneigt, veranlasst die eklatante Diskrepanz zwischen der Weltelite und den harten Realitäten, mit denen die einfachen Bürgerinnen und Bürger in der Ukraine täglich konfrontiert sind, Razom We Stand dazu, dringende Maßnahmen gegen russische Öl- und Gasexporte zu fordern.
Während die Privilegierten in klimaschädlichen Privatjets nach Davos fliegen, fordern wir Rechenschaft und entschiedene Maßnahmen, um die Finanzierung der brutalen Aggression Russlands zu beenden, die trotz schwacher Sanktionen durch die Exporte fossiler Brennstoffe finanziert wird. Die Schlupflöcher in den Sanktionen kosten jeden Tag unschuldigen Ukrainern das Leben. Der Westen muss umfassende und vollständige Sanktionen verhängen und Russlands Megaprojekten wie Arctic LNG2 ein Ende setzen.
Der diese Woche veröffentlichte Bericht des Weltwirtschaftsforums über die Auswirkungen des Klimawandels prognostiziert bis 2050 weltweit 14,5 Millionen zusätzliche Todesfälle und 12,5 Billionen Dollar an wirtschaftlichen Verlusten, die direkt auf den Klimawandel zurückzuführen sind. Die Ironie ist frappierend: Während die Weltelite in Davos in Privatjets anreiste und weiterhin massiv in die fossile Brennstoffindustrie investiert, scheint sie das menschliche Leid, das durch den Klimawandel verursacht wird und in ihrem eigenen Bericht beschrieben wird, nicht zu bemerken.
“Während sich die Weltelite diese Woche in Davos im Luxus sonnte, bereitete sich das russische Projekt Arctic LNG 2 darauf vor, seinen ersten LNG-Tanker nach Asien zu beladen. Die russischen Einnahmen aus dem Öl- und Gassektor überstiegen 2023 bereits 87,8 Milliarden Euro und werden in diesem Jahr voraussichtlich auf 118,9 Milliarden Euro ansteigen. Da Russland den Übergang von einer Energie- zu einer militärischen Supermacht anstrebt, müssen der Westen und der Osten ihren Beitrag zur Finanzierung dieses Wandels einstellen. Durch den Kauf fossiler Brennstoffe, ohne Sanktionen gegen Russland oder Unternehmen wie die Gazprombank zu verhängen, die kontinuierliche Zahlungen für russische Kohlenwasserstoffe leisten, wird Putins Kriegsmaschine weiter finanziert.
Diese nackte Realität, gepaart mit den jüngsten Ergebnissen des Berichts des Weltwirtschaftsforums über die Auswirkungen der globalen Erwärmung auf die Gesundheit, zeichnet ein düsteres Bild der Konsequenzen, die uns drohen, wenn wir weiterhin die Augen vor den miteinander verknüpften Krisen des Klimawandels und der Konflikte verschließen. Der menschliche Tribut, den ein durch die Ausfuhr fossiler Brennstoffe finanzierter Krieg fordert, ist kein abstraktes Konzept; er schlägt sich unmittelbar in dem tragischen Verlust Tausender unschuldiger ukrainischer Menschenleben nieder”, erklärt Svitlana Romanko, Gründerin und Direktorin von Razom We Stand.
Putins Vorzeigeprojekt Arctic LNG 2, das vom Westen finanziert wurde, belädt derzeit seinen ersten LNG-Tanker, der Ende Januar nach Asien verschifft werden soll. Nach Angaben von Global Witness verlassen jede Woche 30,4 Mio. Barrel Rohöl im Wert von etwa 2,05 Mrd. Euro russische Häfen, was die zunehmende Notwendigkeit eines entschiedenen Vorgehens gegen russische Energieexporte verdeutlicht.
Die Erklärung von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Davos hob die grünen Alternativen zur schmutzigen Öl- und Gasindustrie hervor. Im vergangenen Jahr stammte nur eine von 20 in der EU verbrauchten Energieeinheiten aus Russland, wobei Wind- und Solarenergie auf dem besten Weg sind, Russland als Europas Hauptenergielieferanten zu überholen, was eine deutliche Veränderung der Energiedynamik signalisiert. Die neu gewonnene Energieunabhängigkeit Europas muss genutzt werden, um sich ein für alle Mal von russischem Öl und Gas zu lösen.
Der jüngste Rückgang der Energiepreise in Verbindung mit dem Überfluss an gut gefüllten Gasspeichern und dem Anstieg der kosteneffizienten Produktion sauberer Energie auf Rekordniveau zeigt, dass Europa die Macht hat, sein Energie-Schicksal zum Besseren zu wenden.
Die Staats- und Regierungschefs der Welt müssen der Menschlichkeit Vorrang vor kurzfristigen wirtschaftlichen Gewinnen einräumen und mutige Schritte unternehmen, um Putins finanzielle Rettungsleine zu kappen. Die Zeit für Halbheiten ist vorbei. Wir fordern umfassende Sanktionen gegen russische Energieexporte, um den Kreislauf von Gewalt und Umweltzerstörung zu stoppen, nicht nur für die Ukraine, sondern auch für das Wohlergehen unseres gemeinsamen Planeten.
RazomWe Stand ist eine ukrainische Organisation, die international tätig ist und ein vollständiges und dauerhaftes Embargo gegen russische fossile Brennstoffe und ein sofortiges Ende aller Investitionen in russische Öl- und Gasunternehmen fordert, indem sie weltweit aus fossilen Brennstoffen aussteigt.
