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Europäische Union

Kommissarin fordert Team-Europe-Ansatz für Arbeitsmigration

Auf seiner April-Plenartagung erörterte der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) das Paket zur Mobilität von Talenten. Diese Initiative umfasst eine Reihe neuer Maßnahmen, die die Attraktivität der Union für Talente von außerhalb der EU erhöhen und die Mobilität innerhalb der EU erleichtern sollen.

Die Gastrednerin, das für Inneres zuständige Kommissionsmitglied Ylva Johansson, forderte den EWSA auf, die Mitgliedstaaten und die Organisationen der Zivilgesellschaft zusammenzubringen, um diese Innovation zu unterstützen und eine wirksame Politik für die Arbeitsmigration zu gewährleisten.

Eine der grundlegenden Maßnahmen des Pakets zur Mobilität von Talenten ist die Initiative “Talent Pool”, der erste freiwillige Matching-Pool auf EU-Ebene, in dem interessierte Mitgliedstaaten Arbeitgeber in der EU und Arbeitsuchende in Drittstaaten zusammenbringen können.

Schätzungen zufolge wird sich die “Talent Pool”-Initiative positiv auf das BIP der EU auswirken, wobei bis zu 4,2 Mrd. EUR durch zusätzliche Löhne und Gehälter generiert werden und 20 Mitgliedstaaten bis 2030 teilnehmen. Wie der EWSA jedoch in seiner auf dieser Plenartagung verabschiedeten Stellungnahme zu dem Paket zur Mobilität von Talenten betont, muss der EU-Talentpool ein praktisches, einfach zu handhabendes und zuverlässiges Instrument sein, das für Arbeitnehmer und Arbeitgeber attraktiv ist. Gleichzeitig muss er eine faire und ethische legale Arbeitsmigration unterstützen.

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EWSA-Präsident Oliver Röpke betonte: “Die EU steht vor einem gravierenden Arbeitskräfte- und Qualifikationsmangel, der auf den Übergang zu einer grünen und digitalen Wirtschaft sowie auf demografische Herausforderungen zurückzuführen ist. Das Mobilitätspaket für Talente kann ein Instrument unter anderen sein, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Gleichzeitig sind Qualifizierung und Umschulung sowie ein angemessener Schutz von Arbeitnehmern und Unternehmen vor Ausbeutung und unlauterem Wettbewerb notwendig.”

Mit dieser Initiative soll ein umfassender politischer Rahmen geschaffen werden, um dem Arbeitskräfte- und Qualifikationsmangel in ganz Europa zu begegnen. Dieser Mangel wird durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst, die die Betriebsabläufe der europäischen Unternehmen ernsthaft behindern. 75 % der KMU geben an, dass sie Schwierigkeiten haben, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden.

Die EU-Kommissarin für Inneres, Ylva Johansson, forderte einen “Team-Europe”-Ansatz für die Arbeitsmigration mit einer breiteren europäischen Dimension. “Arbeitsmigration ist hauptsächlich eine nationale Angelegenheit, und das wird auch so bleiben, da ein Mitgliedstaat nach dem anderen die Quoten für die Arbeitsmigration erhöht. Wir müssen jedoch einen Team-Europe-Ansatz entwickeln, bei dem die EU-Institutionen, die Mitgliedstaaten und die Organisationen der Zivilgesellschaft zusammenarbeiten, um neue Initiativen zu entwickeln und die Umsetzung von Maßnahmen zur Arbeitsmigration zu erleichtern.

Die EWSA-Mitglieder sprachen auch über Ausbeutung, angemessene Löhne und menschenwürdige Arbeitsbedingungen sowie Arbeitssicherheit, die attraktive Arbeitsmöglichkeiten für Arbeitsmigranten und Flüchtlinge garantieren würden.

EWSA-Mitglied Tatjana Babrauskienė, Berichterstatterin für die Stellungnahme, erklärte, dass “transparente und vertrauenswürdige Informationen über den Zugang zu Arbeitsplätzen in den EU-Mitgliedstaaten und über die Anforderungen, einschließlich der Anerkennung von Qualifikationen, über eine einzige EU-Website für Arbeitnehmer und Arbeitgeber bereitgestellt werden müssen”.

Im Hinblick auf die Unterstützung von Drittstaatsangehörigen bei der Suche nach guten Arbeitsplätzen in der EU und von Arbeitgebern bei der Einstellung dieser Arbeitnehmer fügte Frau Babrauskienė hinzu: “Die Fähigkeiten und Kompetenzen von Arbeitnehmern aus Drittstaaten sollten bewertet und rasch validiert werden, um sicherzustellen, dass ihre Fähigkeiten bescheinigt werden und sie bei Bedarf ihre Qualifikationen erwerben können”.

EWSA-Mitglied und Mitberichterstatterin Mariya Mincheva wies darauf hin, dass “der EU-Talentpool nicht zu einem erhöhten Verwaltungsaufwand für Arbeitgeber führen sollte. Die Übertragung von Stellenangeboten von den nationalen öffentlichen Arbeitsverwaltungen auf den EU-Talentpool sollte problemlos möglich sein”.

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